gut und schön.

ich bin gut darin, sachen zu bauen. zumindest rede ich mir das ein. ich mag es, dinge auseinanderzunehmen, zu dekonstruieren, um zu verstehen, wie sie funktionieren. was ich wiederum nich gut kann, ist kram zu gestalten. dinge schön machen. dazu fehlt mir das handwerkszeug, das auge, ich bin kein designer.

was mir gefällt, das kann ich sagen, aber ich kann nich gut entwerfen, was mir gefällt. manchmal wäre ich gerne kreativer, emotionaler, irrationaler, mehr künstler als handwerker.

meine mutter war gelernte schriftsetzerin. ich erinnere mich an setzkästen in ihrem arbeitszimmer, die sie sich irgendwann wohl aus nostalgiegründen gekauft hatte. an lettern in den setzkästen. später arbeitete meine mutter als selbstständige grafikerin.

immer wieder taucht das thema typografie in meinem leben auf. sei es, weil ich die abizeitung layoute. sei es, weil ich meine packliste schön haben will und bei butterick’s practical typographyspicken muss. sei es, weil ich eine schöne tasche in der potsdamer straße abhole und dabei meinen blick nicht von druckmaschinen abwenden kann.

ich mag schrift. mag, was man damit vermitteln kann, auch und gerade weit über das inhaltliche hinaus. ich wertschätze die details. gutes, sauberes, durchdachtes handwerk eben. und gleichzeitig merke ich, dass design einfach nich meine disziplin ist. zumindest rede ich mir das ein.

Nathan @zeitschlag